Leuchtspur über Bayern

Die Kameras auf dem Dach des RiesKraterMuseums haben den Boliden, der gestern Abend über Bayern und Tschechien zu sehen war, aufgezeichnet. Um 22.45 Uhr wurde ein kurzer extrem heller Lichtblitz auf der Schwarzweiß-Kamera aufgezeichnet. In den Standbildern des Videos ist deutlich die Leuchtspur zu erkennen. Auf einem Einzelbild der Farbkamera ist ebenfalls ansatzweise die Spur des Boliden und die grünliche Leuchterscheinung, deutlich heller als der Mond, zu sehen.

Fünf Standbilder der Aufnahmen der 360°-Schwarz-Weiß-Kamera vom Dach des RiesKraterMuseums.

Grünliche Feuerkugel am Nachthimmel, aufgenommen auf der 360°-Farbkamera des RiesKraterMuseums
Grünliche Feuerkugel am Nachthimmel vom 26.06.2023, aufgenommen auf der 360°-Farbkamera des RiesKraterMuseums



Stellenausschreibung (nicht mehr aktuell!)

Für das Team des RiesKraterMuseums wird Verstärkung gesucht. Zur Stellenausschreibung der Stadt Nördlingen geht es hier.




Trauer um Prof. Dr. Dieter Stöffler

Am 05. April 2023 verstarb Prof. Dr. Dieter Stöffler, eine der Schlüsselfiguren in der Impaktforschung der letzten Jahrzehnte. Seine Verdienste für die Erforschung des Rieses und bei der Gründung des RiesKraterMuseums sind hier in Nördlingen unvergessen und werden es auch bleiben.

D. Stöffler (links) und F. Hörz (rechts) im Gespräch mit Astronauten Gene Cernan und Joe Engle (zweiter und dritter von rechts)
D. Stöffler (links) und F. Hörz (rechts) im Gespräch mit Astronauten Gene Cernan und Joe Engle (zweiter und dritter von rechts)



Geologisches Training für Astronauten und Astronautinnen

Im Rahmen eines geologischen Trainingsprogramms der ESA besuchten Astronauten und Astronautinnen in den letzten Jahren auch den Rieskrater und das RiesKraterMuseum.
Anfang des Jahres ist eine wissenschaftliche Publikation über das Training erschienen – nun gibt es eine Zusammenfassung des Artikels in Übersetzung in fünf Sprachen. Die deutsche Version gibt es hier zu lesen.

Astronaut:innen werden zu Mondforscher:innen

Der Geologie-Trainingskurs PANGAEA der ESA ist mit der Veröffentlichung einer Arbeit erwachsen geworden. Darin wird die Suche nach der bestmöglichen Geologieausbildung für die kommenden Astronaut:innen beschrieben, die auf der Oberfläche des Mondes spazieren gehen werden.

PANGAEA hat seit 2016 zehn Astronaut:innen von drei Raumfahrtagenturen mit den grundlegenden Kenntnissen und Fähigkeiten in Feldgeologie ausgebildet, die für die Erforschung des Mondes erforderlich sind.

Der Mensch kehrt zum Mond zurück, und schon bald werden Astronaut:innen auf Artemis-Missionen an der Planung und Durchführung von geologischen Expeditionen auf der Mondoberfläche teilnehmen.

„Nachdem wir nun fünf Ausgaben des Kurses hinter uns haben, ist dies der richtige Zeitpunkt, um unsere Erfahrungen an die breitere Weltraumforschungsgemeinschaft zu vermitteln“, erklärt Samuel Payler, Trainingskoordinator von PANGAEA.

Künftige Mondastronaut:innen werden sich in einer privilegierten Position befinden, um die Mondoberfläche zu erkunden, aber sie werden auch den Druck der Notwendigkeit spüren, schnelle und fundierte wissenschaftliche Entscheidungen zu treffen.

„Wir hoffen, dass diese Publikation auch für andere an der Ausbildung für künftige Planetenmissionen beteiligte Raumfahrtagenturen nützlich sein kann und die weitere internationale Zusammenarbeit fördert“, fügt Samuel hinzu.

Die Motivation von Astronaut:innen

Die Publikation beschreibt die Ansätze, die das Team zur Ausbildung von Astronaut:innen für die Erkundung der Mondoberfläche verwendet.

„Unserer Erfahrung nach erbringen Astronauten die besten Leistungen, wenn sie ein vernünftiges Maß an Eigenständigkeit erhalten. Wir fördern die Wertschätzung der Astronaut:innen für die echte Erforschung“, erklärt der Planetengeologe und PANGAEA-Ausbilder Matteo Massironi.

Im Verlauf von PANGAEA wird das Training immer komplexer und die Astronaut:innen müssen sich Herausforderungen in realen Umgebungen stellen. Mit dem Fortschreiten der Teilnehmer:innen kommt es zu einem Wandel der Perspektive – sie finden die Inspiration, wissenschaftliche Entdeckungen zu machen.

„Wir wollen nicht, dass sie sich wie Roboter verhalten, sondern dass sie die effizientesten Feldforscher:innen werden. Wir trainieren sie, damit sie die Erkundung leiten und Entscheidungen mit Unterstützung eines ferngesteuerten Wissenschaftsteams treffen können“, fügt er hinzu.

Das Vermächtnis von Apollo

Ein wichtiger Grundstein für die Entwicklung von PANGAEA war der Rückblick auf die während der Apollo-Ära durchgeführten Trainings. Obwohl seit dem Ende von Apollo fast 50 Jahre vergangen sind, ist es immer noch das einzige Beispiel für ein Raumfahrtprogramm, bei dem die geologische Ausbildung für den Erfolg der Mission entscheidend war.

„Sie ausbilden, ihnen vertrauen und sie freilassen“ war das Motto des missionsorientierten Trainings während der letzten drei Apollo-Missionen – der produktivsten in Bezug auf wissenschaftliche Entdeckungen. Das europäische PANGAEA-Training baut auf dem Vermächtnis des Apollo-Programms auf.

Nach den ersten Unterrichtseinheiten im Klassenzimmer lässt das Team von Ausbilder:innen, dem einige der besten europäischen Planetengeolog:innen angehören, den Astronaut:innen nach und nach mehr Zeit für eigenständige Erkundungen.

Das Geologietraining führt sie in das für seine unberührten Sedimentschichten bekannte italienische Dolomitengebirge, den Ries-Einschlagskrater in Deutschland, die spanische Vulkaninsel Lanzarote und in die norwegischen Fjorde der Lofoten, um dort Gesteine kennenzulernen, die denen des Mondhochlands ähnlich sind.

Die Ähnlichkeit dieser europäischen Orte mit der Geologie des Mondes und des Mars verleiht der Erkundung eine realistische Dimension.

Verbesserungen für die Erkundung

Obgleich PANGAEA vom Vermächtnis der Apollo-Ära inspiriert ist, vereint es viele der technologischen und wissenschaftlichen Fortschritte, die seit den 1970er Jahren erzielt wurden.

„Wir gestalten ihn anwendbarer für das moderne Szenario, indem wir all das Wissen, das wir über den Mond gewonnen haben, mit neuen Technologien verknüpfen, die die Feldgeologie unterstützen und verbessern können“, erklärt Francesco Sauro, Kursleiter von PANGAEA.

2017 begann das Team mit der Entwicklung eines neuen Systems zur Aufzeichnung, Strukturierung und Bereitstellung der im Feld gesammelten Informationen, darunter Bilder, Daten aus Analysetools, 3D-Karten und Audionotizen. Das Ergebnis dieser Entwicklung ist das Elektronisches Feldbuch, ein einzigartiges Instrument, das die Effizienz der Probenahme erhöht hat. 

Die Zukunft ist heute

Auch wenn PANGAEA kein Trainingskurs für bestimmte Missionen ist, wird er auf den neuesten Stand gebracht, um für aktuelle Erkundungsszenarien relevant zu bleiben. „Wir werden uns an jede zukünftige Entwicklung in der Weltraumforschung anpassen“, sagt Francesco.

„Wir wollen den Astronaut:innen ein nützliches Training zur Vorbereitung auf das missionsspezifische Training der NASA im Vorfeld von Artemis bieten“, fügt er hinzu.

Das Team möchte die im Laufe der Jahre gesammelten Erfahrungen gerne weitergeben. „Der Kurs hat inzwischen einen Reifegrad erreicht, bei dem wir glauben, dass wir etwas Wertvolles für die Gemeinschaft der Planetenwissenschaftler:innen und die zukünftigen Astronaut:innen beitragen können“, sagt Francesco.

Die kürzlich veröffentlichte Arbeit ist hier verfügbar: https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0094576522007068

Folgen Sie den neuesten Nachrichten über das PANGAEA-Training auf Twitter, lesen Sie alles darüber auf Blog und beobachten Sie ihre Schritte mit unserem Flickr-Galerie.

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Auf YouTube: https://youtu.be/31DwDjZ1jpc  Auf ESA-Videos: https://www.esa.int/ESA_Multimedia/Videos/2023/01/Training_astronauts_for_the_Moon




Ausstellungseröffnung Molassic Park

Seit 16. Dezember ist die neue Sonderausstellung „Molassic Park“ im Museum zu sehen. Am Vorabend fand die Ausstellungseröffnung mit über hundert Gästen statt.

Die Ausstellung Molassic Park – eine Expedition zu Bayerns Menschenaffen, Urelefanten und subtropischen Wäldern wurde als Gemeinschaftsprojekt von Museum Mensch und Natur, Biotopia – Naturkundemuseum Bayern, der Bayerischen Staatssammlung für Paläontologie und Geologie, des Botanischen Gartens München-Nymphenburg und der Eberhard Karls Universität Tübingen entwickelt. Aufhänger für die Konzeption der Ausstellung war der Fund von Knochen des Menschenaffen Danuvius Guggenmosi, genannt „Udo“, der vor 11,6 Millionen Jahren lebte, und der vermutlich schon einen aufrechten Gang hatte. Die Ausstellung geht aber weit darüber hinaus, wird den Besuchenden doch Einblick in die Entwicklung der Landschaft, der Tier- und Pflanzenwelt vor 17 bis 11 Millionen Jahren gegeben – also auch die Zeit in die der Einschlag des Ries-Asteroiden vor 15 Millionen Jahren fällt.

Zur Ausstellungseröffnung sprach Dr. Madelaine Böhme, Professorin für Terrestrische Paläoklimatologie an der Universität Tübingen und Leiterin des Grabungsteams das die Fossilien von „Udo“ fand sowie Caroline Illinger, die an leitender Stelle bei der Konzeption der Wanderausstellung tätig war. Nach einführenden Worten von Museumsleiter Prof. Stefan Hölzl folgten Grußworte von Oberbürgermeister David Wittner, der stellvertretenden Landrätin Claudia Marb und von Dr. Elisabeth Schepers, Generalsekretärin der Staatlichen Naturwissenschaftlichen Sammlungen Bayerns.

Hier geht es zum Artikel in den Rieser Nachrichten.




Molassic Park Sonderausstellung ab Freitag 16.12.

Ab Freitag ist im Museum die neue Sonderausstellung Molassic Park zu sehen. Das Museum ist zu den regulären Öffnungszeiten geöffnet. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!




Kommende Sonderausstellung

Ab 16. Dezember wird es im RiesKraterMuseum Nördlingen die nächste Sonderausstellung zu sehen geben. Die Ausstellung Molassic Park – eine Expedition zu Bayerns Menschenaffen, Urelefanten und subtropischen Wäldern nimmt uns mit in eine Zeit, in die auch die Entstehung des Rieskraters vor 15 Millionen Jahren fällt.

Die damalige Landschaft der Oberen Süßwassermolasse war ein wasserreiches Schwemmgebiet durch das Säbelzahnkatzen und Hundebären streiften, sich Pandabären in der Sonne räkelten und Flughörnchen, groß wie Bettvorleger, lautlos von Baum zu Baum glitten. Eine wilde, exotische Welt mit Sumpfzypressen und Zimtbäumen, ausgedehnten Flusslandschaften und lianenreichen Auenwäldern.

Außergewöhnliche Fossilien und großformatige Landschaftsrekonstruktionen des bekannten spanischen Paläokünstlers Mauricio Antón lassen die Landschaft in der Ausstellung wieder lebendig werden. Ein besonderes Highlight sind die vor wenigen Jahren entdeckten, Aufsehen erregenden Funde des Menschenaffen „Udo“ …




Neue Inhalte auf dem Ries-Relief

Das Relief von Nördlinger Ries und Steinheimer Becken lässt sich nun anhand eines Touchscreens mit mehreren neuen Inhalten bespielen. Besuchende können auswählen, ob sie beispielsweise die geologische Karte, die topografische Karte oder ein Höhenmodell der Landschaft dargestellt sehen wollen. Weitere Inhalte wie Wanderwege, Aussichtspunkte und geologisch interessante Orte und Aufschlüsse lassen sich auf dem Relief bei Auswahl anzeigen. Auf dem Touchscreen erscheinen dazu passende Informationen.

Die bisherigen Inhalte werden über die nächste Zeit weiter ergänzt. Schon jetzt gibt es aber viel zu erkunden.




Aktuelle Riesforschung auf der Meteoritical Society Konferenz

Für alle die neugierig sind zu erfahren, an was wir aktuell forschen, gibt es jetzt einen kleinen Einblick zu sehen. Im Museum hängt unter „Aktuelles“ ein Poster, das wir auf der diesjährigen Konferenz der Meteoritical Society präsentiert haben. Es geht dabei um spezielle mikroskopisch kleine Strukturen in dem Mineral Calcit. Dieses Mineral ist der Grundbaustein von Kalksteinen, die die Schwäbische Alb bedecken und die auch von dem Asteroiden getroffen wurden, der vor 15 Millionen Jahren mit seinem Einschlag den Rieskrater bildete.

Der untersuchte Calcit zeigt sogenannte Zwillinge (engl. Calcite twinning), die durch die Stoßwelle entstanden sind, die die Gesteine im Untergrund beim Einschlag durchdrang. Die Zwillinge im Calcit sind in den Ausläufern der Stoßwelle entstanden, wo die Energie der Stoßwelle schon gedämpft war. Andere bisher untersuchte Minerale, wie z.B. Quarz, zeigen in diesem Bereich keine Veränderungen mehr durch die Stoßwelle, sodass sich heute nicht erkennen lässt, ob sie von der Stoßwelle betroffen waren oder nicht. Anhand unserer Untersuchungen ist das nun auch in diesem Bereich möglich. Calcit ist ein auf der Erde weit verbreitetes Mineral das aber auch in Meteoriten, Asteroiden und auf dem Mars gefunden wurde. Damit könnte die Untersuchung dieses Minerals in Zukunft also auch andernorts spannende Erkenntnisse ergeben.




Historisches Stadtmauerfest 2022

Von 09. bis 11. September findet dieses Jahr wieder das Historische Stadtmauerfest in Nördlingen statt. Die Altstadt ist an diesem Wochenende autofrei, an den Toren wird Pflasterzoll erhoben.

Für Besuchende des Festes ist der Eintritt zum RiesKraterMuseum, Stadtmuseum und Stadtmauermuseum frei.

Zum Programm geht es hier.

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